Einer der Geschäftsführer präsentiert den SHZ-Musterständer

Abschied vom Lebenswerk

Geschäftsführer Günter Böhme verabschiedet sich in den Ruhestand – und blickt optimistisch in die Zukunft

Nach 21 Jahren, fast einem Vierteljahrhundert, ist die Verabschiedung in den Ruhestand für die SHZ GmbH und auch für Günter Böhme selbst ein wichtiger Meilenstein: “Das Unternehmen ist mein Lebenswerk”, blickt er auf die letzten beiden Jahrzehnte zurück.” Jetzt loszulassen, fällt mir nicht leicht. Und dennoch freue ich mich auf eine neue Etappe in meinem Leben, in der viele andere spannende Dinge auf mich warten. Und ich gebe den Staffelstab ruhigen Gewissens an meine beiden Kinder weiter.”

Günter Böhme ist zum 31. Januar 2023 als Geschäftsführer aus der operativen Tätigkeit für die SHZ GmbH ausgeschieden. Als Gesellschafter wird er dem Unternehmen noch bis 2025 erhalten bleiben. Sein Sohn, Matthias Böhme (41), übernimmt die alleinige Geschäftsführung. Seine Tochter Franziska Böhme (34) verantwortet als Verwaltungsleiterin die Bereiche Buchhaltung, Personal und erhält Prokura.

Was war vor 21 Jahren Ihr stärkster Antrieb das Unternehmen zu gründen?

Als wir 2002 zusammen mit drei weiteren Gesellschaftern die SHZ GmbH gegründet haben, war unsere stärkste Motivation etwas Eigenes zu erschaffen. Wir wollten die 340jährige Tradition der Band- um Gurtweberei am Standort Großröhrsdorf fortführen und dafür Sorge tragen, dass die vorhandenen Kompetenzen nicht, wie in so vielen anderen Betrieben der Nachwendezeit, verloren gehen. Erfahrendes Fachpersonal war ausreichend vorhanden, es brauchte nur ein paar Macher mit dem Mut, ein Unternehmen zu gründen, das an diesem Standort auch weiterhin Zurrgurte, Hebebänder und Rundschlingen produziert.

„Mit dem rasanten Wachstum der ersten Jahre hatte damals niemand von uns gerechnet.“

Was waren Ihre Ziele? Haben Sie diese erreicht?

Unsere ursprünglichen Ziele waren relativ bescheiden: Wir wollten 10 bis 12 neue Arbeitsplätze schaffen und diese dauerhaft erhalten. Mit dem rasanten Wachstum der ersten Jahre hatte damals niemand von uns gerechnet – und schon gar nicht damit, dass wir heute, nach 21 Jahren, über 75 Mitarbeiter beschäftigen, über 10 Mio. Euro Jahresumsatz erwirtschaften und zu den führenden Anbietern für Hebe- und Zurrtechnik in Europa gehören.

Was war für Sie der größte Erfolg in der SHZ-Unternehmensgeschichte?

Ganz klar: Der Kauf und Umzug in unser neues, eigenes Firmengebäude am Arnsdorfer Weg 5 in Großröhrsdorf im Jahr 2009. Ohne den Umzug und die damit verbundene deutliche räumliche Vergrößerung wäre das rasante Wachstum der SHZ GmbH ab 2009 nicht möglich gewesen. Dann wäre bei 15 Mitarbeitern Schluss gewesen – ganz einfach aus Platzgründen. Der neue großräumige Standort eröffnete uns ganz neue Möglichkeiten:

  • Durch den großen Hof wurde die Belieferung mit LKWs deutlich einfacher.
  • Wir hatten mehr Platz für Büros und die Produktion und konnten dadurch mehr Personal einstellen.
  • Darüber hinaus bestand auch die Möglichkeit angrenzende Grundstücke sukzessive zu erwerben, um Lagerhallen und Parkplätze für unsere wachsende Belegschaft zu errichten.

Was waren die größten Herausforderungen, die sie in den letzten 21 Jahren meistern mussten? Wie haben Sie diese bewältigt?

In den Jahren 2008, 2009 kamen viele Probleme zusammen: Die Wirtschaftskrise macht sich Ende 2008 durch einen erstmaligen starken Auftragsrückgang bemerkbar. So etwas kannten wir bisher nicht. In dieser Zeit in ein neues Gebäude zu investieren, erforderte viel Mut, denn die gesamtwirtschaftliche Lage war sehr fragil. Über Weihnachten und Silvester 2008 mussten wir den Umzug in unseren neuen Räumlichkeiten bewerkstelligen, damit wir möglichst wenige Tage Produktionsausfall hatten. Hinzu kam, dass sich die Mitarbeiter am neuen Standort erst an die neuen Produktionsabläufe gewöhnen mussten. Das war für alle eine sehr unsichere und schwierige Zeit. Zum Glück dauerte die Krise für uns ein paar Monate. Ende 2009 waren unsere Auftragsbücher wieder voll – und wir konnten am neuen Standort nun deutlich größere Mengen produzieren. Das war die schwierigste Zeit, die ich bei SHZ miterlebt habe. Aber rückblickend, kann man der Krise damals auch etwas Gutes abgewinnen. Durch sie hatten wir genügend Zeit, damit sich die Abläufe an unserem neuen Produktionsstandort ordentlich einspielen konnten. Wer weiß, ob das ohne die Krise so schnell und so gut gelungen wäre.

„Ich blicke mit Dankbarkeit und Stolz auf das zurück, was wir gemeinsam erreicht haben.“

Sehen Sie SHZ gut aufgestellt für die Zukunft?

Ich sehe die Zukunft der SHZ GmbH sehr optimistisch. 2022 war ein herausforderndes Jahr – und trotzdem das erfolgreichste in der ganzen SHZ-Unternehmensgeschichte. Den Staffelstab gebe ich daher ruhigen Gewissens weiter. Meine Tochter Franziska und mein Sohn Matthias sind schon viele Jahre in führenden Positionen im Unternehmen tätig. Sie kennen die SHZ GmbH und den Markt wie ihre Westentasche und sind gut vorbereitet auf ihre neuen Aufgaben. Unser Unternehmen ist breit aufgestellt – und durch die eigene Produktion in Deutschland und große Lagerkapazitäten für Vor- und Fertigungsmaterialien für die Herstellung von Zurrgurten, Hebebändern und Rundschlingen – können wir weitgehend unabhängig von Lieferanten aus Asien agieren und auch individuelle Kundenwünsche umsetzen. Diese Stärke ist in der Corona-Pandemie vielen Kunden bewusst geworden. Und während viele deutsche und europäische Händler von Hebe- und Zurrtechnik arge Lieferprobleme hatten, konnten wir unsere Kunden weiterhin sicher beliefern. 

„Ich sehe die Zukunft der SHZ GmbH sehr optimistisch.“

Außerdem haben wir viele engagierte und motivierte Mitarbeiter, die gerne ihre Ideen einbringen und mit uns an einem Strang ziehen. All diese Dinge bilden zusammen eine hervorragende Basis für die Fortsetzung einer positiven Unternehmensentwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.“

Was sind die größten Herausforderungen für die Zukunft des Unternehmens?

Eine der größten Herausforderungen wird es sein, genügend qualifiziertes Personal zu finden. Deshalb tun wir schon jetzt eine Menge, damit sich unsere Mitarbeiter bei uns wohlfühlen. Wir stellen allen Mitarbeitern kostenlose Getränke bereit und jeden Freitag gibt es ein gemeinsames Frühstück auf Firmenkosten. Wir wertschätzen das Engagement unserer Mitarbeiter und lassen sie am Erfolg unseres Unternehmens teilhaben, denn SHZ-Erfolge sind immer Teamerfolge. Daher zahlen wir neben einem hohen Grund­gehalt bis zu 4 Prämien pro Jahr, die sich am Unter­nehmenserfolg und der indivi­duellen Mitarbeiterleistung orientieren. Außerdem belohnen wir die Bereitschaft zur Arbeit im 2-Schicht System mit einer Schichtzulage in Höhe von ca. 175 € je Monat.

Was war Ihr Erfolgsgeheimnis?

Kommunikation auf Augenhöhe und ein wertschätzender Umgang mit Mitarbeitern und Kunden – das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Erfolgszutaten für eine gelungene Kommunikation im Arbeitsalltag. Viele unserer Kunden schätzen das partnerschaftliche Miteinander unsere Klarheit und Zuverlässigkeit.

Was unsere Mitarbeiter angeht, so war mein Credo immer: Wenn wir gemeinsam Geld verdienen, so können wir es auch gemeinsam ausgeben. Wir beteiligen unsere Mitarbeiter am Unternehmenserfolg und zahlen Ihnen Prämien, die sich an unseren Umsatzzielen orientieren. Und natürlich werden gemeinsame Erfolge auch gemeinsam gefeiert, mit mindestens zwei schönen Mitarbeiter-Events pro Jahr.

„Wenn wir gemeinsam Geld verdienen, so können wir es auch gemeinsam ausgeben. Wir beteiligen unsere Mitarbeiter am Unternehmenserfolg.“

Was haben Sie an Ihrer Arbeit am meisten gemocht?

Die tägliche Arbeit mit den Menschen bei SHZ wird mir am meisten fehlen. Wir sind ja über die Jahre, wie eine große Familie geworden. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle auch mal Reibereien. Das ist ganz normal. Wichtig ist, dass man bei Problemen offen und zeitnah miteinander spricht. Das haben wir auch stets so gehandhabt – und meist eine gute Lösung für allen Beteiligten gefunden. Man lernt dabei immer etwas dazu. Und es schweißt unheimlich zusammen, wenn man Probleme gemeinsam löst. Das SHZ-Wir-Gefühl und die Gespräche mit den Mitarbeitern werden mir schon sehr fehlen – und natürlich auch das Feiern der gemeinsamen Erfolge.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SHZ GmbH?

Ich wünsche mir, dass das Unternehmen seine Stärke, eine eigene Produktion, weiter ausbauen und dadurch noch weiterwachsen kann. Es würde mich freuen, wenn die SHZ GmbH in fünf bis zehn Jahren vielleicht sogar 100 bis 150 Mitarbeiter beschäftigt. Das halte ich für durchaus realistisch. Und natürlich hoffe ich auch, dass es keine neuen großen Krisen von außen gibt.

Welche Pläne habe Sie für den Ruhestand?

Bis zum Jahresende 2023 werde ich noch einen Tag pro Woche in der Firma sein, um die Übergabe an meine Nachfolger gut zu managen. Schwerpunkt meines „neuen Lebens“ wird aber ganz klar die Familie: Ich möchte viel Zeit mit meiner Frau und meinen drei Enkelkindern verbringen, reisen und natürlich gibt es auch immer am Haus und Grundstück etwas zu tun. Etwas Sport darf auch nicht fehlen, um sich fit zu halten: Ich werde regelmäßig schwimmen gehen und auch weiterhin in der Altherren-Mannschaft des FSV 1923 Lohmen e.V. aktiv Fußball spielen. Gern würde ich mich auch ehrenamtlich engagieren und suche gerade noch nach einer passenden Tätigkeit. Also langweilig wird es mir bestimmt nicht.

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