Generationswechsel bei SHZ
Günter Böhme übergibt den Staffelstab an seine Kinder Franziska und Matthias Böhme
Matthias Böhme wird alleiniger Geschäftsführer, Franziska Böhme erhält Prokura
Das Familienunternehmen Sächsische Hebe- und Zurrtechnik GmbH (kurz SHZ GmbH) mit Sitz in Großröhrsdorf, bei Dresden, wird ab 1. Februar 2023 von der zweiten Generation geführt. Matthias Böhme (41), Sohn des Firmengründers Günter Böhme, übernimmt die alleinige Geschäftsführung. Seine Schwester Franziska Böhme (34) leitet den Bereich Personal und erhält Prokura. Vater, Günter Böhme (64), scheidet nach 21 Jahren in der Führung der SHZ GmbH zum 31.01.2023 aus dem operativen Geschäft aus. Als Gesellschafter wird er dem Unternehmen weiterhin erhalten bleiben.
Günter Böhme brachte das Unternehmen auf Erfolgskurs
Günter Böhme ist einer der vier Gründungsmitglieder der SHZ GmbH, die zum 01. Februar 2002 ins Leben gerufen wurde. Er hat die strategische Ausrichtung des Unternehmens 21 Jahre lang wesentlich geprägt und viele wichtige Entwicklungen vorangetrieben. Dabei war anfangs keineswegs klar, dass die SHZ GmbH eines Tages zu den führenden Herstellern von Hebe- und Zurrtechnik in Europa zählen würde. „Zu Beginn stand die Idee etwas Eigenes erschaffen zu wollen – und die 340jährige Tradition der Band- um Gurtweberei am Standort Großröhrsdorf fortzuführen, damit die hier vorhanden Kompetenzen nicht, wie in so vielen anderen Betrieben der Nachwendezeit, verloren gehen“, erinnert sich Günter Böhme. Erfahrenes Fachpersonal war ausreichend vorhanden, es brauchte nur ein paar Macher mit dem Mut, ein Unternehmen zu gründen. Günter Böhmer war einer der vier Gründer, deren ursprüngliche Ziele recht bescheiden waren: Man wollte 10 bis 12 neue Arbeitsplätze schaffen und dauerhaft erhalten. „Mit dem rasanten Wachstum der ersten Jahre hatte damals niemand gerechnet – und schon gar nicht damit, dass wir heute, nach 21 Jahren, über 75 Mitarbeiter beschäftigen und über 10 Mio. Euro Jahresumsatz machen werden“, erklärt Günter Böhme.
Wichtige Meilensteine der Unternehmensgeschichte
• 2002 – 2008: von Anfang an auf Wachstumskurs | 25 – 30 Prozent Umsatzsteigerung pro Jahr
Produziert wurde zunächst auf nur 100 qm Fläche. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Neue Kunden wurde akquiriert, der Maschinenpark ausgebaut und die Produktionsfläche sukzessive auf 2.000 qm erweitert. Der Umsatz schoss rasant in die Höhe – und wuchs jährlich um 25-30 Prozent. Bereits 2007, im fünften Geschäftsjahr, beschäftigte die SHZ GmbH 27 Mitarbeiter und erwirtschaftet 2,4 Mio. Jahresumsatz mit 240 Kunden.
• 2009 - 2012: Bezug des neuen Stammsitzes und weiteres Wachstum
Durch das rasante Wachstum platzte das Unternehmen – im wahrsten Sinne des Wortes – aus allen Nähten. Ein großräumiger Standort musste her – und so entschied man sich zum Kauf einer eigenen Immobilie. Zu Jahresbeginn 2009 erfolgte der Umzug von der Bischofswerdaer Straße 115 in ein eigenes Firmengebäude, auf dem Arnsdorfer Weg 5 in Großröhrsdorf, das bis heute der Sitz der SHZ GmbH ist.
• 2014 - 2015: Produktivitätssteigerung durch Automatisierung
Die folgenden Jahre standen im Zeichen der Professionalisierung und Effizienzsteigerung. Um sich auch zukünftig mit starken Wettbewerbern aus China und Osteuropa messen zu können investierte man in eine neue Fertigungsanlage für 50mm-Zurrgurte – und erweiterte abermals die Lagerkapazitäten: eine neue 400 qm große Lagerhalle entstand.
• 2016 - 2021: weiterer Ausbau der Produktionskapazitäten
Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage mussten die Kapazitäten abermals erweitert werden. Das Firmengebäude wurde mit einem Anbau versehen – es entstand 550 qm neue Produktionsfläche. Weitere Investitionen in Automatisierungstechnik folgten: eine neue Fertigungsanlage für Rundschlingen und eine vollautomatische Fertigungsanlage für die Hebeschlingenproduktion ergänzten den SHZ-Maschinenpark.
• 2021-2022: Neue Lagerhalle für 1,2 Mio. EUR, neuer Markenaufritt mit Website und Produktkatalog
Im Jahr 2021 wurde für 1,2 Millionen Euro eine neue Lagerhalle gebaut. Diese bietet 700 qm mehr Lagerfläche und ermöglicht deutlich kürzere Produktions- und Lieferzeiten – selbst in der Pandemie. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war die Professionalisierung des SHZ-Markenauftritts, der nun die Größe und Leistungsfähigkeit des Unternehmens stärker als bisher betont. Das neue Erscheinungsbild der Marke beinhaltet ein neues Logo, den neuen Claim „Großes bewegen. Mit Sicherheit.“ und seit 2022 auch einen neuen SHZ-Produktkatalog sowie die neue zweisprachige Website www.shz-gmbh.de mit einem neuen, frischen Online-Magazin.
• Erfolgs- und Jubiläumsjahr 2022
Im Jahr 2022 gab es für die SHZ GmbH einen doppelten Grund zum Feiern: Gründe dafür waren das 20-jährige Firmenjubiläum und der höchste Umsatz in der bisherigen Unternehmensgeschichte.
Als einer der führenden Hersteller von Hebe- und Zurrtechnik in Europa verarbeitet die SHZ GmbH jährlich mehr als 7.000.000 m Gurtband zu Zurrgurten, Hebebändern und Rundschlingen. Beliefert werden damit ca. 1.000 Kunden in über 50 Ländern. Mit über 75 Mitarbeiter erwirtschaftete das Unternehmen in 2022 einen Jahresumsatz von mehr als 11 Millionen EUR. Neben der Produktion und Entwicklung von Zurrgurten, Schlingen und Hebebändern umfasst das Leistungsspektrum mittlerweile auch zahlreiche Dienstleistungen, wie die Montage von Ketten- und Hebezeugen oder Produktprüfungen im hauseigenen Prüflabor. Hier werden z. B. Rundschlingen auf ihre Reißfestigkeit getestet.
Auch im Jubiläumsjahr wurde wieder kräftig investiert: Für die Mitarbeiter in der Verwaltung wurden neue, großzügige Büroräume geschaffen und mit modernen, ergonomischen Möbeln ausgestattet. Eine weitere Investition erfolgte im Bereich Produktion: Hier wurde ein komplett neuer und deutlich größerer Arbeitsraum für die Kettenmontage und Prüfwerkstatt eingerichtet und mit neuen Werkzeugen sowie ergonomischen Möbeln ausgestattet. Der Vorteil: Die beiden Arbeitsprozesse Montage und Prüfung von Ketten können nun parallel erfolgen. Dadurch kann deutlich effizienter gearbeitet werden. Auch die Lieferzeiten für Kunden werden kürzer.
„Ich blicke mit Dankbarkeit und Stolz auf das zurück, was wir gemeinsam erreicht haben – und gebe den „Staffelstab“ nun ruhigen Gewissens an meinen Sohn Matthias und meine Tochter Franziska weiter, denn ich sehe die Zukunft der SHZ GmbH sehr optimistisch. 2022 war ein herausforderndes Jahr – und trotzdem das erfolgreichste in der ganzen SHZ-Unternehmensgeschichte“, so der scheidende Geschäftsführer G. Böhme, der das Unternehmen auch in Hinblick auf den Generationswechsel gut aufgestellt sieht.
„Meine Tochter Franziska und mein Sohn Matthias sind schon viele Jahre in führenden Positionen im Unternehmen tätig. Sie kennen die SHZ GmbH und den Markt wie ihre Westentasche und sind gut vorbereitet auf ihre neuen Aufgaben. Außerdem haben wir viele engagierte und motivierte Mitarbeiter, die gerne ihre Ideen einbringen und mit uns an einem Strang ziehen. Das ist die beste Basis für die Fortsetzung einer positiven Unternehmensentwicklung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.“
Das neue Team an der Spitze: Matthias Böhme und Franziska Böhme
Matthias Böhme, Sohn des Firmengründers Günter Böhme, absolvierte zunächst ein Studium der Automatisierungstechnik an der Berufsakademie Bautzen und arbeitete im Anschluss fünf Jahre als Entwicklungsingenieur in einem Maschinenbauunternehmen, bevor er 2009 in die SHZ GmbH eintrat. Hier verantwortete er zunächst die Bereiche Vertrieb und Marketing. Im Juni 2011 trat er in die Geschäftsführung ein – und führte das Unternehmen zusammen mit seinem Vater G. Böhme. In geschäftsführender Position hat er die Internationalisierung der SHZ GmbH erfolgreich vorangetrieben und einen starken Fokus auf Prozessoptimierung und Digitalisierung gelegt.
Franziska Böhme wuchs genau wie ihr Bruder Matthias in und mit dem Unternehmen auf. Nach ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandel (2006-2009) erweiterte sie 2010 bis 2012 ihre Kenntnisse mit einem Abschluss zur Handelsfachwirtin. Anschließend absolvierte sie eine Weiterbildung zur Führungskraft (2019-2020). Im Rahmen des Projektes „WoMen – Powerfrauen für Sachsens Wirtschaft“ eignete sie sich wichtiges Fachwissen im Bereich Personalführung an. Einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bilden die Bindung, Weiterentwicklung und das Recruiting von Fachkräften für das Unternehmen. Franziska Böhme ist seit 01.04.2010 für die SHZ GmbH tätig und verantwortet als Verwaltungsleiterin die Bereiche Buchhaltung und Personal.
Ausblick 2023: Neue Services und weitere Investitionen in Digitalisierung und Automatisierungstechnik
Auch in 2023 möchte das Team der SHZ GmbH wieder Großes bewegen. Geplant sind weitere Investitionen in den Maschinenpark, um die Liefersicherheit und die kurzen Lieferzeiten für Kunden auch in Zukunft sicherzustellen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen stetig weiter an der Optimierung von Workflows durch die vermehrte Digitalisierung interner Prozesse, um so noch schneller und flexibler auf Kundenanforderungen reagieren zu können. „Durch unsere hauseigene Entwicklungsabteilung können wir selbst individuelle Kundenwünsche in kürzester Zeit umsetzen. Dennoch versuchen wir durch kontinuierliche Investitionen in neue Maschinen und Automatisierungstechnik, Produktentwicklung und den Ausbau unserer Service-Angebote jedes Jahr noch etwas besser zu werden – und unsere Kunden noch zufriedener zu machen. Damit sind wir bis zum heutigen Tage sehr gut „gefahren““, erklärt Matthias Böhme.
Auch im Bereich Service wird es neue Angebote geben: Dazu gehört ein neuer SHZ-Musterständer, den Händler individuell mit Zurrgurten, Hebe- und Rundschlingen bestücken – und für ihre Verkaufsräume anfordern können. Ein weiterer neuer Service werden Schulungen sein, die SHZ im Laufe des Jahres 2023 Ihren Kunden anbieten wird.
Großes bewegen bei SHZ immer die Menschen, die hier arbeiten. Daher sind wir, aller Digitalisierung und Automatisierung zum Trotz, immer auf der Suche nach engagierten, neuen Mitarbeitern, die Lust haben unser Team zu bereichern – egal ob in der Näherei, in der Verwaltung, als Lagerist oder als Maschinen- und Anlagenführer“, sagt Matthias Böhme, der das Unternehmen nun weiter in Richtung Zukunft führen wird.
